Quo vadis Bildung? Ist das Chaos noch lösbar?

Insider Bericht einer Lehrerin an einer öffentlichen Schule

Ich bin seit 30 Jahren Volksschullehrerin an einer öffentlichen Volksschule.
Ich habe die Entwicklungen der Kinder seit Jahrzehnten miterlebt.
Was sich jetzt allerdings abspielt, ganz besonders in den Brennpunktschulen, ist kaum mehr zu beschreiben.

Die mangelnden Deutschkenntnisse schaden nicht nur den Kindern sondern auch dem Lehrpersonal. Die Kinder können nichts dafür. Ein Unterricht ohne gemeinsame Sprache ist unmöglich.
Teilweise können die Kinder nicht einmal eine Schere halten, sie wissen nicht wie man sich Schuhe zubindet, sie können die einfachsten Dinge, die wir eigentlich von unseren Kindern nach dem Kindergarten erwarten, nicht durchführen.

Leider sind die Eltern auch eher unkooperativ und können den Kindern auch nicht beistehen, da sie ebenfalls die deutsche Sprache nicht sprechen. Wir haben auch viele Kinder, die sehr aggressiv sind, die andere Kinder verletzen und teilweise ist uns ein halbwegs normaler Unterricht einfach nicht mehr möglich. Auch Kinder, die in Österreich geboren sind, kommen sehr oft leider ohne Deutschkenntnisse in der Schule an. Die Sprache ist nicht das einzige Problem, aber natürlich wird es schwierig, wenn ganz einfache zwei Wortsätze nicht verstanden werden. Den Kindern fehlt auch vollkommen die Naturerfahrung. Sie können kein Blatt benennen, sie wissen nicht, was ein Wald ist, was ein Wald bedeutet und dadurch wird es für uns natürlich auch, was die Piktogramme und der Versuch einer einfachen Sprache, um mit den Kindern irgendwie zu kommunizieren, ist es kaum möglich.

Die Migrantenkinder sind die Mehrheit in der Klasse, teilweise 80-90 Prozent.
Die Eltern von österreichischen Kindern, die natürlich der deutschen Sprache mächtig sind, sind oft vollkommen entsetzt, was sich hier in den Klassen abspielt. Die, die es sich leisten können, geben ihre Kinder dann in eine Privatschule, meistens katholische Privatschulen. Die, die es sich nicht leisten können, diese Kinder bleiben übrig. Teilweise werden sie derartig gemobbt, dass sie freiwillig versuchen zum Islam überzutreten, nur damit sie nicht mehr ausgegrenzt werden. Eine Integration in eine österreichische Kultur ist absolut unmöglich bei diesen Zuständen. Die Frage ist natürlich auch, was soll denn aus diesen Kindern werden?

Sie sprechen zu Hause nicht Deutsch, sondern eine andere Sprache, sie verbringen ganz offensichtlich sehr viel Zeit vor den Bildschirmen. Die eigenen Eltern können ihnen meistens auch nicht helfen, da von 10 Eltern 7 Analphabeten sind und wir nicht mehr wissen, wie wir das in irgendeiner Form so über die Bühne bringen können, dass die Kinder rechnen, schreiben, lesen, lernen und eine gute Zukunft hier in Österreich haben. Was sollen wir tun, wenn diese Kinder auch als Analphabeten später aus der Pflichtschule aussteigen? Das ist weder für einen Beruf noch für die Gesellschaft ein Zustand, den man sich wünschen kann. Das Personal fehlt leider, auch wir haben einen ganz großen Personalmangel.

Es gibt ganz wenige Stützlehrer nur mehr in der Schule und auch die Quereinsteiger helfen uns nur kurzfristig. Es braucht einfach eine solide pädagogische Ausbildung. Was wir jetzt in Wien sehen mit den Containerklassen, mit den Kindern, die durch den Familiennachzug kommen, die bereits jahrelang gewusst haben, dass sie irgendwann nach Österreich kommen werden, aber keinerlei Deutschkenntnisse vorhanden sind.

Vor 5 Jahren haben die NEOS zugesagt, dass sie sich um die Bildung kümmern werden.
Wir sehen jetzt als Lehrer, was die SPÖ und die NEOS aus der Bildung in Wien gemacht haben.
Die Situation ist katastrophal und auch mehr Geld reinzuschütten wird diese Lage nicht verändern.
Es braucht andere Konzepte.

Die Zukunft des österreichischen Bildungssystems sieht düster aus.